Petition in der parlamentarischen Beratung: S20-329 Baumerhalt im Klinik-Park

Wortlaut wie eingereicht:

Der schöne, in immer heißeren Sommer kühlende Klinik-Park darf nicht zerstört werden. Er bildet im Neuen Hulsberg-Viertel das Herzstück der neuen grünen Mitte und ist ohne substantielle Veränderungen zu erhalten. Die vier alten Eichen im Klinik-Park dürfen nicht gefällt werden. Durch eine Änderung des B-Plans muss dies verhindert werden. Vor einer Stellungnahme des Petitionsausschusses darf das Baufeld 15 nicht in ein Verkaufsverfahren der GEG gehen.

Begründung:
Von den 2011 noch vorhandenen 417 Bäumen auf dem Klinikgelände Mitte sollen am Ende der Baumaßnahmen lediglich 130 bis 170 Bäume stehen bleiben. Nur ca.100 Bäume sind im B-Plan letztlich als unbedingt erhaltenswert festgesetzt. Die sechs großen alten Eichen haben diesen Schutzstatus nicht und sollen gefällt werden.

Dabei prägen diese alten und gesunden Bäume den Klinikpark (der ohnehin nur der klägliche Rest des alten Klinikparks ist), und haben zudem in Verbindung mit dem Unterwuchs eine enorme ökologische und klimaschützende Bedeutung. Fast noch wichtiger ist deren große gesundheitliche Bedeutung für die zukünftigen Bewohner des neuen Wohnquartiers. Die offensichtlich durch die Klimakrise verursachten immer heißeren Sommer mit lang anhaltenden Dürre-Perioden wirken sich insbesondere in dicht bebauten innerstädtischen Wohnquartieren belastend auf die Gesundheit der Bewohner aus. Die kühlende Wirkung der schattenspendenden alten Eichen - mit ihren Kronendurchmessern von 12 bis 20 m - ist jahrzehntelang nicht durch Neuanpflanzungen von jungen Bäumen zu kompensieren. Der Erhalt des Klinikparks ist auch dadurch geboten, da der neue Klinikbau wie ein Wärmespeicher wirkt, da weder die großflächigen Dächer noch die Fassaden begrünt sind, ein weiterer gravierender Planungsfehler.

Den ganzen Klinikpark zu erhalten wäre leicht möglich, wenn die Baufelder nur ein wenig verschoben würden. Selbst wenn dadurch der Bau einiger Quadratmeter Wohnraum wegfällt, und die GEG für die GENO dadurch geringere Kauferlöse erzielt, wiegen die ökologischen und gesundheitlichen Vorteile der Bäume die monetären Nachteile bei Weitem auf. Für die Erzielung dieser Vorteile genügt eine einfache Änderung des B-Plans, da die Grundzüge der Planung nicht berührt sind.
Die Vorschläge zur Verschiebung der Baufelder durch Bernhard Lieber sind aus dem Jahr 2016. Inzwischen haben wir 2022; die Klimakrise hat sich verschärft und in Bremen rief das Parlament Anfang 2020 offiziell die Klimanotlage aus. Die Fällung der alten Eichen und die Zerstörung des Klinik-Parks stehen im eklatanten Widerspruch zu den proklamierten Zielen des Bremer Senats.
Wir bitten um eine Begehung des Klinikgeländes durch den Petitionsausschuss. Dabei sollte mir und den anderen Petenten Gelegenheit zur Erörterung unseres Anliegens vor Ort gegeben werden. Weitere Unterlagen stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Vor einer Stellungnahme des Petitionsausschusses darf das Baufeld 15 nicht in ein Verkaufsverfahren der GEG gehen.